Das Gesetz begünstigt die Sünde und gibt ihr Kraft, bringt uns unter Fluch und macht die Erlösung wirkungslos:
Röm 3,20 … durchs Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Röm 7,8: … ohne Gesetz ist die Sünde tot.
1Kor 15,56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz.
Gal 3,10 Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch
Gal 5,4 Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Am Gesetz ist an sich nichts Schlimmes – aber es hat eine verheerende Wirkung auf Menschen, die das Gesetz nicht mehr nötig haben, um sie zu Christus zu treiben. Das Gesetz ist nur für Menschen geeignet, die es nicht nötig haben (also Christen) – wenn es um seine Erfüllung geht. Die anderen sollen dadurch gebrochen werden.

Wir sind frei gemacht vom Gesetz:
Röm 7,4 So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht bringen.
Röm 7,6 Jetzt aber sind wir von dem Gesetz losgemacht …
Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben …
Gal 5,18 Wenn ihr aber durch den Geist geleitet werdet, seid ihr nicht unter dem Gesetz.
1.Tim 1,8+9: 8 Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, wenn jemand es gesetzmäßig gebraucht,9 indem er dies weiß, dass für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist …

Wenn wir das Gesetz erfüllen, dann tun wir es nicht absichtlich, sondern aufgrund dessen, was der Geist in uns bewirkt. Ein absichtliches Befolgen des Gesetzes ist nicht nur Leben MIT dem Gesetz, sondern UNTER Gesetz (keiner kann ja auch sagen, nach welchen Kriterien man das unterscheiden soll). Denn es gibt für uns keinen Grund mehr, mit und unter dem Gesetz zu leben. Warum tun wir es dann? Letztlich wohl aus Mißtrauen und aus unserem Drang nach Selbstverdienerei … Der ganze Galaterbrief bliebe zudem unverständlich, wenn Leben MIT dem Gesetz nicht zwangsläufig Leben UNTER dem Gesetz wäre.

Römer 7,1-4 legt sogar nahe, daß ein gleichzeitiges Leben aus dem Geist UND unter dem Gesetz geistlicher Ehebruch ist. Man ist Diener zweier Herren.

Leben UNTER dem Gesetz: manchmal sind wir Freunde Gottes, dann wieder nicht … wehe, wir haben unsere Sünden nicht genug bereut und lassen es an Demut mangeln … Vergebung hängt an unserem Verhalten, nicht an der Haltung Gottes zu uns … man ist ungeschützt, wenn man die Gebote nicht hält … Segen gibt es nur auf Vorleistung … das Gesetz bringt zwar keine Erlösung, aber seine Erfüllung läßt uns die Erlösung behalten (sonst verlieren wir sie) … Gehorsam hat schnell, perfekt und umfassend zu sein … das Halten äußerer Gebote verändert unser Inneres … wir gehören nicht dazu – außer wir verhalten uns korrekt … da läßt sich bestimmt noch einiges ergänzen.

Nebenbei: Wir bevorzugen aber die Variante „Jesus plus Gesetz Hardcore“ („Gib alles! Streng dich an! Laß nicht nach!“), WEIL sie die Menschen viel schneller müde macht als das viel weitverbreitete „Jesus plus Gesetz Light“ („Leg die schwere Last ruhig mal beiseite und ruh dich aus!“), das in vielen Gemeinden gelehrt und gelebt. Das kann sein ganzes Leben durchhalten, ohne müde zu werden. In diesem Sinne: mehr Hardcore-Gesetzeslehrer braucht das Land!

Vielleicht sollten wir es noch offen aussprechen: in der Hardcore-Variante ist es doch logisch und naheliegend, daß Christen ihre Erlösung auch wieder verlieren können. Denn „leichtfertiges“ Sündigen und Ungehorsam müssen schließlich Folgen haben. Das wiederum legt nahe, daß wir Kinder Gottes nicht unserer NATUR nach sind, sondern nur durch Adoption …

Zum vermeintlichen Nicht-Adoptions-Vers 1.Johannes 3,9: „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist“ …

Nehmen wir diesen Vers so, wie er auf den ersten Blick erscheint – dann ist NIEMAND von uns neugeboren, gerettet, von Gott angenommen und akzeptiert. Dagegen spricht aber der Vers 1 des Kapitels: „Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir SIND es“. Und vor allem viele andere Aussagen im Neuen Testament. Und eine unklare Stelle (die es nun mal gibt) kann nicht viele klare Stellen aufheben. Und es gab lange Zeit keine Auslegung, die die Stelle schlüssig erklären kann (siehe nun aber etwa https://konsequentegnade.wordpress.com/bibelstellen/1-johannesbrief-kapitel-31-10 ).

Eine Antwort »

  1. Üble Folgen des Gesetzes…
    „Das Gesetz begünstigt die Sünde und gibt ihr Kraft, bringt uns unter Fluch…“

    In der Tat: Paulus formuliert unglaublich radikal – eigentlich gegen menschliche Logik. Man kann fast meinen: Das Gesetz ist die Vertreibung aus dem Paradies! Grob gesagt scheint sein Gedankengang so zu gehen:

    Das Gesetz (nomos) gibt die Erkenntnis der Sünde (Röm 3,20) Diese Erkenntnis ist ein Fluch, denn kein Mensch kann dem Gesetz gerecht werden. Und zudem reizt sie den Menschen zur Sünde, denn durch das Gesetzeswissen kommt auch das Wissen von und damit die Lust zur Übertretung. So führt das Gesetz, und paradoxerweise dessen Heiligkeit, den Menschen in den Tod.

    Dies wird von Paulus wohl bewusst in Analogie, zur Genesis -zum Baum der Erkenntnis – beschrieben. Der Mensch glaubt durch das Erkennen des nomos, des Gesetzes, Gott ähnlich – heilig – zu werden, wie es die listige Schlange versprach. In Wahrheit verstrickt er sich aber immer mehr in der Sünde, dem Fluch, dem Tod. Er kann gar nicht aus eigener Erkenntniskraft Gott näherkommen. Einzig die Gnade Gottes – keine menschliche Erkenntnis, kein menschliches Werk – kann ihn zu Gott bringen, heiligen. Für Paulus sind offensichtlich Jesus und seine Gnade, die Frucht des Lebensbaumes. Die verbotene Frucht scheint die Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse (die Frucht des Gesetzes) zu sein…

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