Jeder, der dazu beiträgt, daß wir uns über den Zustand unserer Kirchengemeinden Illusionen machen, ist ein Mißstandsbegünstiger.

Wer folgende Verhaltensweise in seiner Gemeinde an den Tag legt, begünstigt unter Umständen schlimme und schlimmste Zustände:

  • völlig unangebrachtes Erdulden von seltsamen und krankem Verhalten
  • Wohlwollen und der Glaube, es werde sich bessern
  • Ignorieren von üblen Verhaltensweisen und Predigtinhalten
  • Geldgeben
  • Hingehen, also Bestätigung durch bloße Anwesenheit
  • Schönfärben von miesen Zuständen
  • Herunterschrauben biblischer Gemeindestandards (auf das vermeintlich Machbare)

Vielen seltsame Gemeinden könnten einfach durch die Abstimmung mit den Füßen der Garaus gemacht werden. Gemeinden ohne Besucher und ohne Geld haben ganz schnell ein Problem.

In diesem Sinne hat jeder von uns eine Mitverantwortung.

Wer sich von solch dysfunktionalen Gruppen (fälschlich „Gemeinde“ genannt) fernhalten möchte, tut damit nichts Unrechtes.

Wer in ihnen verbleibt, tut es auf eigenes Risiko. Und / oder er tut es in dem vollen Bewußtsein, was er da tut (Schönfärberei hilft ihm also nicht). Und er oder sie sollte es tun in dem Bewußtsein, daß er dort oft nicht das empfängt, was Gott vorgesehen hat (und er es sich anderswo holen muß oder gar nicht bekommt): das Verhältnis von Geben und Nehmen wird für ihn (oder sie) also hinten und vorne nicht stimmen. Wer sagt „Dafür fehlt mir die Kraft“ hat mein vollstes Verständnis.

Mit dem beliebten Satz „es gibt keine perfekte Gemeinde“ sind die Verhältnisse in vielen Gemeinden nicht zu rechtfertigen … das erinnert an einen Bergarbeiter in Peru, dem man erzählt, wenn er über seine Arbeitsbedingungen klagt, daß es nun mal keine perfekte Firma gäbe.

Wo sind die Grenzen christlicher Duldsamkeit erreicht?

  • Veruntreuung von Spendengeldern?
  • Mißbrauch Schutzbefohlener?
  • eindeutig gesetzliche Lehren?
  • verbale Erzwingung des „Zehnten“?
  • Unterdrückung der Meinungsfreiheit?
  • sektenähnliche „Wir drinnen – die draußen“?
  • Hosenverbot für Frauen?
  • Kontaktverbote mit Ehemaligen?
  • Befürwortung von Gewalt gegen Kinder?
  • Scheidungsverbot auch bei Ehebruch und Gewalttätigkeit?

Sonst bleibt das „es gibt keine perfekte Gemeinde“-Argument ein argumentative Waffe der Schönfärber, Besitzstandswahrer und Mini-Päpste.

Und so sehr Christen auch gerne ihre Gemeinde verteidigen: die Person gewordenen Ergebnisse realen Gemeindelebens wollen sie um keinen Preis heiraten. Das spricht eigentlich für sich.

Gott sei Dank gibt es aber christliche Partnerbörsen: da trifft man auf die Person gewordenen Ergebnisse anderen Gemeindelebens – und will dieses Ergebnis auch nicht heiraten 😉

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