Es gibt eine organisierte Form von Kirche, in der sich Christen in großer Zahl aufhalten (was natürlich auch in Ortsgemeinden von Volkskirchen der Fall sein kann).

Dort hat ein Kidnapping stattgefunden. Das Problembewußtsein dafür ist aber nicht besonders ausgeprägt. EIN Grund dafür: das Pflegen von Feindbildern in Richtung der großen Volkskirchen. Das lenkt wunderbar ab von der eigenen bzw. eigentlichen Problematik: daß die Gesetzis die Predigt- und Lehrinhalte prägen. Sie haben die überwiegende Zahl der Gemeinden gekidnappt. Dabei überwiegt die liberale Form der Gesetzlichkeit  („ja, ruh dich mal aus, bevor du deine Last wieder schulterst. Wir sind da nicht gesetzlich, weißt du.“) – dort dauert das Müde-Werden viel länger als in der Hardcore-Variante („Gib alles für den Herrn! Gönn dir keine Ruhe!“).

Die Hardcore-Variante ist besser Grin … sie führte Menschen schneller an den Punkt, dass sie sich Gedanken darüber machen, ob es nicht auch anders geht.

Die Bedrohung der Gemeinden in Galatien durch die Gesetzis war für Paulus eine weitaus größere Gefahr als das vereinzelte Eindringen dessen, was wir heute „fernöstliche“ Lehren nennen würden (die wiederum auch nur ne Variante gesetzlicher Leistungsfrömmigkeit sind). Denn wenn das Gesetz mal drin ist, ist die Kraft raus. Keine Spur mehr von Übernatürlichkeit – außer natürlich in der vorgetäuschten Fassung.

… letztlich kraftlose Konkurrenz-Weltanschauungen und -Religionen hat es übrigens immer gegeben. Für die frühe Kirche war das kein Problem, da gab es auch kein Gejammer darüber. Die eigene Predigt und das kollektive Leben waren einfacher kraftvoller und aussagekräftiger (interessanterweise trotz der „moralischen Aussetzer“, die in den Briefen des Neuen Testamentes beschrieben sind; die perfekte Kirche gab es nie – aber eine Kirche, die sich vom Gesetz fernhielt).

 

„… Gesetzis? Worüber redet ihr hier eigentlich? Das ist so ne seltene Spezies, daß man die letzten vor zweitausend Jahren erblickt hat“ wird sich vielleicht der eine oder andere Leser fragen. [Ab hier gilt eine Ironie-Warnung!]

Und die wären, gäbe es sie heute noch, so eingeschüchtert von den geistreichen Anti-Pharisäer-Websites, die es überall in Massen gibt, daß sie niemals wagen würden, auch nur ein Wort von sich zu geben. Im Grunde also alles nur ne Vorsichtsmaßnahme. Man weiß ja nie …

Die einzigen, die es heute noch gibt, sind die „Verteidiger des waaaaaaahren Glaubens“ – und wenn nicht Pharisäer drauf steht, dann ist auch keiner drin. Oder? … ich denke, ich rede mal mit meinem Psychologen wegen meines Verfolgungswahns.

Also: keine Ahnung, wer die Kirche gekidnappt hat.

… so, ich muß mal nen Eimer holen – hier trieft die Ironie aus dem Monitor.

[Ironie Ende!]

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