Alle reden von Einheit – und die Pastoren und Gemeindeleiter haben schon mal angefangen: sie treffen sich. Teilweise schon seit Jahren. Und im charismatischen Lager auch mit erheblichem Anspruch.

Man betont Gemeinsamkeit, ist mehr oder minder nett zueinander – und vermeidet es, im Territorium des anderen geistliche Geschäfte zu machen, sprich: Mitglieder abzuwerben.

Das wirklich Schlimme: hier könnten die besonders schlimmen Machtausüber in Sachen „Gemeinde“ mal von Kollegen die Meinung gesagt bekommen – etwa von den Leitern, die die geistlichen Leichen eines anderen Dienstes aufsammeln und wieder halbwegs hochpeppeln. Aber über alles breitet sich der Mantel des Schweigens! Oder ist es die „Liebe“, die ja bekanntlich eine Menge von Sünden bedeckt?

Aber wer selbst nicht so ganz sauber ist in Sachen Ausüben geistlicher Autorität, kann es sich natürlich nicht leisten, noch viel schlimmere Exemplare zu konfrontieren.

Angesprochen auf die speziellen Praktiken solcher Treffen erklärte mal ein halbwegs hellsichtiger Leiter, man müsse da eben einen „evolutionären“ Weg gehen; also langsam das Vertrauen der Machtmißbraucher gewinnen und dann ins Gespräch kommen.

Hätte Jesus nur mal diesen tollen Tipp früher bekommen! Kaffeetrinken mit den Pharisäern – statt immer diese unangenehmen Konfrontationen!

Na ja, „Evolution“ als biblisches Prinzip: da traut man eh seinen Ohren kaum.

Jedenfalls: die Einsicht in die Mechanismen solcher Treffen im Namen der „Einheit“ senkt die Erwartung, daß uns etablierte Leiter auf dem Weg in die Freiheit beistehen werden, erheblich. Und wenn mal wirklich ein Leiter zur Einsicht kommt – dann wird er vermutlich die längste Zeit einer gewesen sein.

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