Viele Christen verhalten sich so als gäbe es folgende Aussage im Galaterbrief

Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr sündigt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Die Aussage ist aber eine ganz andere:

Gal 5,4 Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr im Gesetz gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen.

Die spitzfindige Unterscheidung, das Halten des Gesetzes sei nicht dasselbe wie „Rechtfertigung durch das Gesetz“, ist eine glatte Lüge: das Halten des Gesetzes führt immer dazu, daß wir dadurch gerechtfertigt werden wollen. Logischerweise heißt es auch an so vielen Stellen im Neuen Testament, daß wir vom Gesetz (und damit auch von seiner Einhaltung oder dem Versuch seiner Einhaltung) befreit sind.

Von der Sünde und dem Sündigen heißt es nirgendwo im Neuen Testament, daß es uns von Christus abtrennt oder wir deshalb aus der Gnade gefallen sind. DAS kann man gar nicht deutlich genug sagen.

Eine Antwort »

  1. Weil es selten erwähnt wird, aber bei der Frage Gesetz und Jesus interessant ist:
    Im Alten Bund sollten die Menschen auf das „Gesetz und die Propheten“ hören, an denen Gott gefallen gefunden hatte, um gottgefällig (gerechtfertigt) zu leben. Dabei stand Moses für das Gesetz und Elija für die Propheten.
    Wollte nicht Petrus bei der Verklärung auf dem Berg Tabor „Gesetz u. Propheten“ neben Jesus stellen, Elija und Mose eine gleiche Unterkunft zuweisen, auf alle gleichermaßen hören?
    Kam dann nicht die drohende Gotteswolke: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“
    Die Jünger warfen sich daraufhin verschämt und verängstigt zu Boden. Jesus und seine Botschaft der Gande steht offensichtlich weit über dem Gesetz und den Propheten.

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